Zukünftige Energieversorgung in der Region

Vertreter des Projektkonsortiums von CrossEnergy beim Abschlussworkshop Ende 2019 an der UWB in Pilsen, an dem finale Ergebnisse des EU-Förderprojekts präsentiert wurden (Foto: Energieagentur Regensburg, Christian Winterhalter)

Dass die Zukunft der Energieversorgung in den Erneuerbaren Energiequellen liegt, steht fest. Doch beim Ausbau der Erneuerbaren stößt eine Sache immer wieder an seine Grenzen: Das Stromnetz. Dieser Problematik hat sich eine grenzüberschreitende, bayerisch-böhmische Forschergruppe mit Teilnehmern der OTH Regensburg, der Westböhmischen Universität Pilsen und der TH Deggendorf angenommen und sich zur Aufgabe gemacht, mithilfe eines modernen Tools die mitunter komplexe Netzausbauplanung in der Region für Kommunen und Unternehmen möglichst zu vereinfachen. Kommunen und Netzbetreiber aus der Region unterstützten dabei die Forschergruppe mit realen Daten und Expertise. Gefördert wurde das Forschungsprojekt durch das interregionale Ziel-ETZ-Programm aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung.

Ziel der Forschung war die Erstellung eines Tools, welches den Verantwortlichen bei der Anpassung des Stromnetzes auf die Herausforderungen der Zukunft als Entscheidungshilfe dient. Wenn beispielsweise eine Kommune, ein Energieversorger oder ein Unternehmen vorhat, eine PV-Anlage zu installieren, kann das Tool ermitteln, welche Anpassungen diese Maßnahme an das Stromnetz vor Ort zur Voraussetzung hätte. Während in großen Energiebetrieben diese Aufgabe meist von ganzen Fachabteilungen übernommen wird, fehlt in einigen, kleineren Betrieben die Möglichkeit für genauere Analysen.

Um möglichst genaue Prognosen zu treffen, wurde zuerst der Ist-Zustand in den bestehenden Netzen ermittelt. Dabei spielen nicht nur die Qualität und Quantität der Netz-Infrastruktur eine Rolle, sondern zum Beispiel auch unterschiedliche rechtliche Voraussetzungen in Bayern und Böhmen, die Netzlandschaft und die Lage von Knotenpunkten, der Umgang mit Netzstörungen und Entwicklungen der nahen Zukunft eine Rolle.

Das „CrossEnergy“-Tool schlägt schließlich verschiedene Varianten vor, wie das konkrete Projekt am sinnvollsten in das Netz integriert werden kann und welche Auswirkungen die geplante Maßnahme auf das vorhandene Netz haben wird. Es hilft also auch bei der Entscheidung, wie viel Erneuerbare Energien zugebaut werden können, ohne dass das aktuelle Orts- oder Unternehmensnetz erweitert werden muss. Zum Abschluss des Forschungsprojekts finden Sie auf der Webseite www.fenes.net unter dem Reiter Forschung eine Übersicht der im Projekt „CrossEnergy“ erarbeiteten Inhalte sowie der veröffentlichten Fachpublikationen.

Autoren: FENES, Hermann Kraus

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