Kooperative Promotion im Bereich biologische Methanisierung erfolgreich abgeschlossen

Von links: Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner (Betreuer an der OTH Regensburg), Dr.-Ing. Martin Thema und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl (Betreuer seitens der FAU Erlangen-Nürnberg). Foto: Julia Sattler

Mit der Verteidigung seiner Dissertation im November 2020 konnte Martin Thema von der Forschungsstelle Energienetze und Energiespeicher seine kooperative Promotion erfolgreich abschließen.

Dr.-Ing. Martin Thema hat mit der mündlichen Promotionsprüfung am 10.11.2020 die letzte Hürde zum Doktortitel erfolgreich gemeistert und seine Dissertation „Process optimization for microbial biosynthesis of methane in a trickle-bed reactor for Power-to-Gas applications: the ORBIT-process“ abgeschlossen.

Bereits während seines Bachelorstudiums und des anschließend folgenden Master of Applied Research in Engineering Sciences hat Martin Thema aktiv zu verschiedenen Forschungsthemen der FENES gearbeitet. Seit 2012 beschäftigt er sich mit verschiedenen Themen im Bereich Energiewende und Klimawandel. Mit seiner Anstellung als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle richtete sich seit 2013 der Fokus seiner Arbeit zunehmend auf Power-to-Gas und speziell auf die biologische Methanisierung. Daneben war Martin Thema auch Mitglied im Fakultätsrat und umfassend am Aufbau des Labors Energiespeicher und Energienetze an der OTH Regensburg beteiligt.

Die kooperative Promotion wurde von Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner seitens der OTH Regensburg und von Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl vom Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik (EVT) der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg betreut. Sie ist die erste Verbundpromotion, welche innerhalb des BayWISS-Kollegs Energie (Bayerisches Wissenschaftsforum) an der OTH Regensburg abgeschlossen wird und die zweite im Verbundkolleg Energie.

In seiner Promotion beschäftigte sich Dr. Thema mit dem Aufbau, dem Betrieb und insbesondere der Optimierung eines Rieselbett-Bioreaktors. Mithilfe von Archaeen können in einem solchen Reaktor Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid auf biologischem Wege zu Methan umgesetzt werden. Ein Großteil der Arbeiten liefen im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) geförderten Verbundforschungsvorhaben ORBIT ab, welches Martin Thema als Projektkoordinator betreute und mitinitiiert hat.

Einen wichtigen Beitrag liefert seine Arbeit zur interdisziplinären Verständigung zwischen Biologie, Verfahrenstechnik und Energietechnik: Aus dem Projekt ORBIT heraus wurde die Erarbeitung einer neuen Richtlinienreihe „VDI 4635 Power-to-X“ beim Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) initiiert. Martin Thema ist dort Sprecher der Arbeitsgruppe Methanisierung im Richtlinienausschuss, der mittlerweile über 70 Mitglieder aus Wissenschaft und Industrie zählt und mit der Vereinheitlichung von Semantik und Berechnungsmethoden im gesamten Themenfeld Power-to-X einen Beitrag zur Markteinführung dieser Zukunftstechnologien leistet.

Da aufgrund der Corona-Pandemie die Anzahl der Zuhörer im Raum zum Termin der Verteidigung stark begrenzt war, wurde die gesamte Veranstaltung einschließlich Hutübergabe vom Lehrstuhl Energieverfahrenstechnik per Videokonferenz übertragen. So konnten trotzdem über 40 Freunde, Familie und Kolleg*innen online an diesem denkwürdigen Moment teilnehmen.

Autoren: FENES, Michael Sterner, Michael Heberl

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Dr.-Ing. Martin Thema, Tobias Weidlich (Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik) und Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner bei der Hutübergabe. Foto: Julia Sattler
Von links nach rechts: Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke (FAU), Prof. Dr. Kathrin Castiglione (FAU), Prof. Dr.-Ing. Michael Sterner (OTH), Prof. Dr. Katharina Herkendell (FAU), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Karl und Martin Thema bei der Notenbekanntgabe. Foto: Julia Sattler