Kick-Off-Meeting zum Projekt „ORBIT II“ ein voller Erfolg

Aufgrund der Pandemiesituation fand das Kick-Off Treffen virtuell statt. Foto: OTH Regensburg/Michael Sterner

Mit dem am 12.01.2022 durchgeführten Kick-Off Treffen gehen die erfolgreichen Arbeiten aus dem Projekt „ORBIT“ weiter. Übergeordnetes Ziel des Konsortiums ist es weiterhin aus Strom und Kohlenstoffdioxid Methan herzustellen und so einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Insgesamt arbeiten zehn Partner im Rahmen von „ORBIT II“ an der Weiterentwicklung und dem industriellen Einsatz einer Power-to-Gas Anlage.

Die Gewinnung und effektive Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen spielt auch weiterhin die wichtigste Rolle bei der Eindämmung des Klimawandels. Einen essenziellen Baustein für eine erfolgreiche Energiewende stellt aber auch die Speicherung dieser Energie dar, um so die Schwankungen der erneuerbaren Energien ausgleichen zu können. Im Verbundvorhaben „ORBIT II“ (Erweiterung eines hocheffizienten Rieselbett-Bioreaktors und Optimierung der Methanisierungsanlage für den kommerziellen industriellen Einsatz) wird unter Leitung der OTH Regensburg an der Erweiterung einer Power-to-Gas Anlage gearbeitet, um diese Technologie an einen wirtschaftlichen Einsatz in relevanten Maßstäben heranzuführen.

Wie schon im ersten „ORBIT“ Projekt übernehmen Archaeen die zentrale Aufgabe der Methanisierung und wandeln Kohlenstoffdioxid und Wasserstoff in Methan und Wasser um. Archaeen sind Mikroorganismen und zählen zu den ältesten Lebewesen der Erde. Der im Vorgängerprojekt aufgebaute Bioreaktor wird in „ORBIT II“ u. a. um einen Elektrolyseur erweitert und in eine skalierbare Containerlösung umgebaut. Durch den zweijährigen Erprobungsbetrieb mit verschiedenen Industriegasen und dem Feldtest in einem Klärwerk gewinnen die Partner neue Erkenntnisse für den wirtschaftlichen Betrieb im industriellen Umfeld der Anlage. Durch Versuche im mikrobiologischen Labor und einer Anpassung des Reaktors sollen für verschiedene Industrieanwendungen passende Anlagenkonfigurationen entwickelt werden, wodurch maßgeschneiderte Lösungen entwickelt werden können.

Der für das Forschungsprojekt „ORBIT“ an der OTH Regensburg entwickelte Bioreaktor wird um einen Elektrolyseur erweitert und in eine skalierbare Containerlösung umgebaut. Foto: OTH Regensburg/Michael Heberl

Erfreulicherweise konnte ein Großteil des ORBIT-Konsortiums auch für die zweite Projektphase gewonnen werden. Die Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher der OTH Regensburg übernimmt wieder die Projektleitung, erweitert gemeinsam mit den Partnern die Anlage und leitet den Versuchsbetrieb an der Power-to-Gas-Anlage. Die Universität Regensburg mit dem Lehrstuhl für Mikrobiologie und dem dort angesiedelten Archaeenzentrum ist für die Untersuchung der Archaaen zuständig und testet u. a. verschiedene Archaeen-Füllkörper-Industriegas Kombinationen. Der Lehrstuhl für Energieverfahrenstechnik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt und baut ein Downscale der Anlage und führt dort weitere Versuchsreihen durch.

Ergänzt wird das Konsortium von den Industrieunternehmen Ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH (Schweitenkirchen) und Schott AG mit dem Standort Landshut. Die Ostermeier H2ydrogen Solutions GmbH bringt ihr Knowhow im Bereich der Wasserstofferzeugung in das Projekt ein und liefert den Elektrolyseur für die Power-to-Gas-Anlage. Die Schott AG stellt aus Glas Füllkörper mit verschiedenen Eigenschaften für den Methanisierungsreaktor her.

Darüber hinaus beteiligen sich die Firmen Electrochaea GmbH, Hitachi Zosen Inova Schmack GmbH und MicroPyros BioEnerTec GmbH als assoziierte Partner am Projekt und bringen ihre Erfahrungen im Bereich biologische Methanisierung ein. Weitere assoziierte Partner sind das Kommunalunternehmen Stadtwerke Pfaffenhofen a. d. Ilm und die Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm eG. Die beiden Pfaffenhofener Partner unterstützen bei der Integration von erneuerbarem Strom in die Power-to-Gas Anlage, deren Betrieb in einem Klärwerk und der Bürger*innenbeteiligung.

Beim Kick-Off-Meeting wurde nochmal klar, dass das Konsortium mit dem Projekt „ORBIT II“ einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele und zur Bewältigung der Herausforderungen des Klimawandels leisten möchte.

„ORBIT II“ wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit einer Summe von 1,8 Millionen Euro gefördert. Das Projekt startete zum 1. Dezember 2021 und hat eine Laufzeit von drei Jahren.

Autoren: FENES

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