Forschungsprojekt isi-neos erfolgreich abgeschlossen

Vertreter der Projektpartner aus isi-neos: Professor Dr. Oliver Brückl (OTH), Dr. Christian Hurm (MR), Johannes Eller (Bayernwerk), David Gschoßmann (OTH), Dr. Armin Vielhauer (MR) (von links) (Foto: Professor Dr. Anton Horn)

Die Erzeugungs- und Verbraucherlandschaft verändert sich. Dadurch werden einerseits die Verteilnetze vor neue Herausforderungen gestellt, andererseits verlieren hergebrachte Annahmen zum Netzverhalten ihre Gültigkeit. Sowohl Netzbetreiber als auch Hersteller von Netzbetriebsmitteln sind folglich gefordert den Herausforderungen zu begegnen. Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des Projektes isi-neos anhand von zwei ausgewählten Themen, das Verhalten von Netzteilnehmern und Netzbetriebsmitteln detailliert beleuchtet.

Anwendung einer dynamischen Regelbandbreite sowie dynamischer Sollwertregelung an regelbaren Ortsnetztransformatoren

Regelbaren Ortsnetztransformatoren verfügen über die Fähigkeit durch Betätigung eines Stufenstellers im laufenden Betrieb ihr Übersetzungsverhältnis und damit die Spannungssituation im Netz zu ändern. Diese Fähigkeit ist mit der zunehmenden Volatilität der Spannung in den Verteilnetzen von großer Bedeutung. Im einfachsten Fall passt der Transformator sein Übersetzungsverhältnis dabei auf Basis fest vorgegebener Schaltschwellen an. In Rahmen des Projektes isi-neos wurde sich mit zwei Möglichkeiten einer Weiterentwicklung der Transformatorregelung dahingehend, dass die Schwellen für das Auslösen einer Schaltung situationsbedingt verändert werden, beschäftigt, zum einen einer dynamischen Regelbandbreite zum anderen einer dynamischen Vorgabe des Spannungssollwerts. Letzteres soll demnächst in den Netzen des Bayernwerks vermehrt zum Einsatz kommen.

Verhaltensprognose der Spannungsabhängigkeit von Netzgebieten

Bereits seit den 1970er Jahren werden Forschungsarbeiten zur Prognose der Spannungsabhängigkeit von Netzgebieten durchgeführt. Dabei wurde unter anderem das Konzept der Conservation Voltage Reduction (CVR) entworfen, dass vorsieht durch eine Absenkung der Versorgungsspannung dauerhafte Energieeinsparungen zu erzielen. Dieses Konzept wurde mit Blick auf den Wegfall damals relevanter Verbraucher wie Glühlampen oder den inzwischen deutlich weiter verbreiteten Einsatz von Netzteilen, neu untersucht.  Dabei wurden mit verschiedenen mathematischen, statistischen und KI-basierten Methoden übereinstimmende neuartige Erkenntnisse zum Zeitverhalten der spannungsbedingten Leistungs- und Energiereduktion gewonnen. Basierend auf diesen Erkenntnissen wurden Möglichkeiten entworfen wie die Spannungsabhängigkeit von Netzen weiterhin zur Energieeinsparung, aber auch zur Netzstützung verwendet werden kann.

Eckdaten des Projektes:

Laufzeit: 01.04.2023 – 30.09.2024

Fördergeber: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie

Volumen OTH: 275.000 €

Projektpartner: Bayernwerk AG, Maschinenfabrik Reinhausen GmbH
Autoren: FENES, Markus Henneke, David Gschoßmann

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